Flexibilisierung als Wettbewerbsfaktor: Potenzielle Zielkonflikte zwischen Energie- und Industriesektor

Die Strommärkte in Europa stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Mit dem wachsenden Anteil fluktuierender Erneuerbarer, neuen Markt- und Regulierungsansätzen sowie steigenden Anforderungen an Netze und Speicher verschieben sich Preis- und Investitionssignale. Für industrielle Verbraucher rückt dabei ein Instrument zunehmend in den Mittelpunkt: die Flexibilisierung der Stromnachfrage. Richtig eingesetzt, wird Flexibilisierung zum Hebel, um Systemstabilität zu erhöhen, Kosten zu senken und gleichzeitig Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Im Zusammenspiel europäischer und nationaler Vorgaben, der Perspektiven von Stromproduzenten und Netzbetreibern sowie der industriellen Abnehmer, zeigt sich, wie flexibel geführte Prozesse, etwa durch Lastverschiebung, Speicherlösungen oder intelligenter Betriebsfahrweise, den Betrieb unseres Strommarktes effizienter und robuster machen können.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht geht es dabei um weit mehr als um einzelne Technikpfade. Entscheidend sind verlässliche Preissignale, praktikable Schnittstellen zwischen Marktakteuren und eine Regulierung, die Flexibilität honoriert statt behindert. Für Produzenten eröffnen sich neue Kooperationsmodelle mit großen Abnehmern, für Netzbetreiber ergeben sich zusätzliche Optionen beim Engpassmanagement und für Industrieunternehmen entstehen Geschäftsmodelle, die volatile Preise strategisch nutzen. Wer heute beginnt, Produktionsplanung, Energiemanagement und Beschaffung eng zu verzahnen, kann Preisspitzen aktiv managen und Wettbewerbsvorteile erschließen. Allerdings belohnen die aktuellen Rahmenbedingungen einen konstant hohen Stromverbrauch und der Flexibilität sind bei einigen industriellen Prozessen ökonomische und technische Grenzen gesetzt. Dies führt zu einem potenziellen Spannungsfeld zwischen dem Bedarf nach mehr Flexibilität für eine langfristig kosteneffizientere Stromversorgung und einer Absenkung der ohnehin hohen Energiekostenbelastung der Industrie. Daher muss der regulatorische Rahmen zukünftig mehr Möglichkeiten und Anreize für Flexibilität abbilden, aber auch die Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Branchen im Blick halten.

Andreas Fischer, Senior Economist für Energie- und Klimapolitik am Institut der deutschen Wirtschaft, ordnet auf unserer Fachtagung diese Entwicklungen ein. Seit 2019 forscht er zur zukünftigen Energieversorgung und zur Umsetzung einer sektorübergreifenden Energiewende und legt dadurch seine Arbeitsschwerpunkte auf die Transformation des Energie- und Industriesektors. Auf unserer Fachtagung zeigt er, welchem tiefgreifenden Wandel der Energie- und Industriesektor gegenübersteht sowie welche potenziellen Zielkonflikte dabei entstehen.

GALLEHR+PARTNER® lädt Sie herzlich zur Fachveranstaltung „Die deutsche Industrie zwischen Regulatorik und Innovation. Klimaneutral. Wettbewerbsfähig. Flexibel.“ am 26./27. November 2025 im Kronenschlösschen, Eltville ein. Sind Sie neugierig? Hier erfahren Sie mehr: www.gallehr.de/de/fachveranstaltung-2025

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